Phase 2: Dokumentation der ursprünglichen
Plattenmarkierungen |
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Alle Platten tragen auf der Glasseite aus der ersten Auswertung durch
das Ehepaar van Houten Dutzende bis Hunderte von Markierungen (Kleinplaneten,
Vergleichssterne etc.). Diese Markierungen müssen vor dem eigentlichen
Scannen der Platten dokumentiert werden.
« Kleiner Ausschnitt aus der Platte Nr. 4786 des
Palomar Leiden Survey. Klicken Sie auf das Bild zum Laden einer
größeren Version.
Klicken Sie hier
zum Laden eines Bildes der kompletten Platte. |
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Bei der Dokumentation der
Plattenmarkierungen ist es natürlich wichtig, dass sowohl die Markierungen
als auch hellere Sterne der Platte gleichzeitig ordentlich abgebildet werden,
da die Markierungen vor dem Scannen entfernt werden
müssen. |
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Für die Dokumentationsaufnahmen wurde ein ausreichend
großer Leuchttisch angeschafft und mit einer vorhandenen Reproanlage
verbunden.
Als Aufnahmekamera wurde eine digitale Canon 350D eingesetzt,
die für alle Aufnahmen unter exakt den gleichen Aufnahmebeeinstellungen
(Abbildungsmaßstab, Blende etc.) betrieben wurde.
- Bildgröße
3456 x 2304 Pixel,
- Pixelgröße
6.4 mü,
- Kameraeinstellungen: ISO
100, Blende 11, Belichtungszeit Automatik (ca.1/40 Sekunde).
Daraus ergibt sich ein
Abbildungsmaßstab von grob 1/10 Millimeter pro Pixel, was für diese
Zwecke mehr als ausreichend ist.
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Alle Bilder wurden im 16bit
RAW-Format und im jpg Format der Canon abgespeichert. Die RAW-Datein wurden
anschließend in ein 16 bit tif-format gewandelt, welches im Durchschnitt
folgende Dateigrößen ergab:
- jpg = 1.8Mb,
- RAW = 8.5Mb und
ins
- tif gewandelt = 46.5
Mb.
Alle Bilder wurden in
diesen Rohformaten in doppelter Sicherheit auf DVD gebrannt und verbleiben
ebenfalls auf der Festplatte des Hochleistungsrechner, der für dieses
Projekt angeschafft wurde. |
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Da
(leider) schon visuell sichtbar war, dass der (schweineteure) Leuchttisch
ungleichmäßig ausleuchtet, wurde für jede Aufnahmesequenz am
Anfang und am Ende ein Flatfieldbild zur Korrektur der Einzelaufnahmen
belichtet.
Flatfieldkorrekturen sind ein probates Mittel in der
astronomischen Bildverarbeitung, um Vignettierungseffekte, Staub und eine
ungleichmäßige Ausleuchtung auf astronomischen CCD Bildern zu
korrigieren. |
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Ebenso wurden zur Sicherheit am Anfang und Ende einer jeden Sequenz
eine Fokustestaufnahme zur Kontrolle der Bildschärfe belichtet.
Die
folgende Bildsequenz zeigt deutlich den Effekt einer Flatfieldkorrektur. Dabei
wird das Flatfieldbild mittels einer geeigneten Software vom Rohbild abgezogen.
Das Ergebnis ist ein deutlich geglätteter
Bildhintergrund. |
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Die Flatfieldkorrekturen mussten alle manuell angebracht werden und
wurden mit CCDNight - einer
speziellen Software zur astronomischen Bildverarbeitung - durchgeführt,
deren Autoren uns aber mit vielen Ratschlägen zur Seite standen, um den
anfallenden Zeitaufwand zu minimieren. |
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Das Beispiel rechts dokumentiert noch einmal drastisch die
Bildverbesserung - leider "erkauft" durch einen erhöhten Zeitaufwand -
durch die Flatfieldkorrektur.
»
Rohbild und »» Ergebnis nach
Flatfieldkorrektur.
Nach der Korrektur zeigt sich aber auch eine
deutliche Bildvignettierung des 48" Palomar Schmidt Teleskops, die
nachträglich nicht zu korrigieren ist. |
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Nach erfolgter Flatfieldkorrektur wurden die einzelnen Aufnahmen vom
16bit- ins 8bit tif-format gewandelt und abgespeichert.
Der Vergleich
links zeigt, dass durch die Reduzierung der Graustufen nur eine
vernachlässigbare Bildverschlechterung auftritt, die Dateigröße
aber von 46.5 Mb auf ca. 23.5 Mb reduziert wird. |
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Nach Sicherung des kompletten Datensatzes der Flatfield korrigierten
Rohbilder, wurden alle Aufnahmen in 10er Blocks in einer Art Stapelverarbeitung
mit Adobe Photoshop bearbeitet.
Folgende Schritte wurden
angewandt:
- Drehen des Bildes um 90
Grad,
- Horizontales Spiegeln
des Bildes,
- Bild auf Plattenformat
beschneiden (2175pxl x 2185pxl),
- Tonwertkorrektur,
- Farbbalance
verändern (magenta - 30%),
- Farbsättigung
reduzieren (-30%),
- Bildschärfung,
Unsharp masking (50% bei Radius 1.0 Pixel).
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Die Dokumentation der
Plattenmarkierungen wurden Ende Juni erfolgreich abgeschlossen und liegt nun in
verschiedenen Dateiformaten auf insgesamt 24 DVD´s in doppelter
Sicherheit vor.
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Als vorletzter Schritt der Bildverarbeitung wurde an jedem Einzelbild
separat noch einmal eine individuelle Tonwertkorrektur angebracht, um das Bild
auf Detailsichbarkeit zu optimieren.
Die finalen Datein wurden im LZW
komprimierten tif - format (ca. 10Mb) und zusätzlich - jedes Bild für
sich (annähernd) verlustfrei optimiert - im jpg Format (ca. 1.8Mb)
abgespeichert und doppelt auf DVD´s
gesichert.
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Der nächste Schritt (Phase 3) vor dem
eigentlichen Scannen der Platten ist nun die Entfernung der Markierungen und
das Säubern der Platten.
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